Elektronische Bibliotheken
Studium Generale - Sommersemester 1998
Übung: ARIADNE - der rote Faden durch das Web
'ARIADNE ist ein Marktplatz und ein Vermittler für Information
aus dem Internet, die für die Informatik interessant ist. Wie auf
jedem Marktplatz, so sollen auch bei ARIADNE Anbieter und Abnehmer zusammenkommen.
Anbietern wird die Möglichkeit geben, ihr Angebot auszustellen (Beitragen),
und Abnehmern, die ausgestellten Stücke anzusehen (Navigation und
Suche). ARIADNE ist aber auch Vermittler, da es die auf dem Markt angebotenen
Waren aktiv den Abnehmern zukommen läßt, die daran interessiert
sind (Profile). Und wie auf jedem ordentlichen Markt muß natürlich
darüber gewacht werden, daß die angebotenen Waren auch zum Markt
passen und von guter Qualität sind (Qualitätskontrolle).'
Die Idee von ARIADNE läßt sich nicht besser darstellen,
als in obigem Zitat aus der Online-Hilfe des Systems. Für den Anfänger
ist es daher hilfreich und unbedingt zu empfehlen, diese Hilfe-Seite zuerst
aufzusuchen, ehe er mit eigenen Versuchen das System erobert:
In dieser Übung können nicht alle Elemente
von ARIADNE geübt werden. Wir wollen uns auf die Themen Navigation,
Suche und Hinzufügen von URLs beschränken.
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Richten Sie sich Ihren Web-Browser so ein, daß Sie mehrere Fenster
nebeneinander dargestellt werde können. Eine Eigenart von ARIADNE
ist es, Ergebnisse in einem anderen Fenster anzuzeigen, das durchaus hinter
dem aktuellen Fenster liegen kann.
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Folgender Umstand ist der Ausgangspunkt für unsere Bemühungen:
Wir haben im Internet eine interessante Information gefunden, die sicherlich
für viele Informatiker von Interesse ist. Im d-Punkt-Verlag ist die
deutsche Übersetzung eines Buches über die Geschichte des Internet
erschienen, das mit einem Mythos aufräumt. Das Internet sei im Zeitalter
des Kalten Krieges von amerikanischen Miltärs als unverwundbares Kommunikationsmittel
ersonnen worden.
Hafner/Lyon:
ARPA Kadabra", ISBN: 3-920993-90-X, d-Punkt-Verlag 1997
Eine solche Seite könnte man gelegentlich
beim 'Stöbern' finden. Zum Beispiel gibt es eine Seite unserer Hochschulbibliothek
zu den Home-Pages der Verlage. Wenn Sie also an der HTWK-Bibliothek starten
und den d-Punkt-Verlag suchen, kommen Sie schnurstracks zu obigem Link.
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Unser Ziel ist, in ARIADNE einen Hinweis auf das Buch mit seiner Leseprobe
zu verfassen. Dazu sollten wir uns vergewissern, daß es nicht bereits
vorhanden ist. Als (n+1)ter Leser diese Seite müssen Sie davon ausgehen,
daß der Eintrag von einem Ihrer Vorgänger gesetzt wurde. Vorsichtshalber
schauen wir aber nach. Dazu gehen Sie bitte auf die ARIADNE-Home-Page
und wählen den Link Search . Wir
wollen etwas über die Geschichte des Internet erfahren und könnten
daher im Datenbestand nach 'Geschichte' suchen. So finden wir aber vermutlich
keinen Treffer, offenbar ist der deutsche Begriff nicht in Verwendung.
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Es ist also eine bessere Idee, nach den Begriffen 'History' bzw. 'History
of Internet' zu suchen. Beide sollten ohne weiteres eine ganze Reihe von
Treffern liefern. Ich fand einen Treffer mit dem Titel 'History of Computing',
der mich interessierte. Wenn Sie den Schalter Full
Entry betätigen, erhalten Sie folgenden Datensatz:
History of Computing
Objecttype: document
Date: Jun 10 1998 12:00AM
Status: url validation successful
Primary CR-Classification: K.2
Secondary CR-Classifications: None
Keywords: None
Description: This page contains list of URLs with
infomations about history of computing
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Wichtig für uns ist der Hinweis auf die 'CR-Classification', eine
in der Informatik gebräuchliche Art, Wissen zu strukturieren. Sicher
ist Ihnen die 'Dezimalklassifikation' ein Begriff. Sie wird von vielen
Bibliotheken zur Strukturierung verwendet und arbeitet nach dem gleichen
Prinzip, dem hierarchisch gegeliederten Wissensraum. Die CR-Klassifikation
kann man mit ARIADNE schnell kennenlernen. Öffnen Sie ein neues Browser-Fenster
und gehen Sie von der ARIADNE-Homepage zu Navigate
. Jetzt haben Sie die erste Hierarchieebene des Klassifikationsschemas
vor sich und können längs des Strukturbaumes in die Tiefe gehen.
Unser Beispiel liegt in der Klasse 'K', 'Computing Milieux (118 / 95)',
von der wir gleich noch die Zahl der Einträge sowie die Zahl der geprüften
Einträge ablesen können. Wählen Sie den Link ins Computing
Milieux, so finden Sie
K: Computing Milieux (118 / 95)
Paths to Computer Science Subject Information
K.0 GENERAL (4 / 4)
K.1 THE COMPUTER INDUSTRY (14 / 14)
K.2 HISTORY OF COMPUTING (10 / 10)
K.3 COMPUTERS AND EDUCATION (6 / 5)
K.4 COMPUTERS AND SOCIETY (18 / 18)
K.5 LEGAL ASPECTS OF COMPUTING (8 / 7)
K.6 MANAGEMENT OF COMPUTING AND INFORMATION SYSTEMS (45 / 26)
K.7 THE COMPUTING PROFESSION (6 / 6)
K.8 PERSONAL COMPUTING (6 / 4)
K.m MISCELLANEOUS (1 / 1)
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Folgt man weiter dem Link 'K.2', so findet man den von unserer Suche bekannten
Eintrag. Somit dürfte klar sein, daß das Buch über die
Geschichte des Internet in diese Kategorie gehört. Als sekundärer
Nachweis wäre vielleicht auch 'K.4' angebracht.
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Was ist also zu tun, um den gewünschten Eintrag in ARIADNE zu machen?
Von der Home-Page gelangt man auf Add URL
. Sie erhalten ein Formular, das zur Beschreibung des Eintrags in die ARIADNE
dient. Das ist nicht immer einfach und auch mit Mühe verbunden. Eine
solche Tätigkeit des Strukturierens von Wissen ist auch mit Fehlern
verbunden, weshalb der Autor und der Qualitäts-Kontrolleur die Möglichkeit
haben, diesen Eintrag zu korrigieren. Das ist auch der Grund, weshalb Sie
sich mit Name und eMail-Adresse identifizieren müssen.
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Sie benötigen die URL, die Adresse der nachzuweisenden Web-Seite.
Vorsicht! Wenn Sie den d-Punkt-Verlag von der Bibliotheksseite unserer
Hochschule aus aufgesucht haben, dann zeigt Ihnen die Locator-Zeile im
Browser-Fenster immer noch die HTWK-Adresse an! Sie können aber mit
Hilfe der rechten Maus-Taste das Kontext-Menü des Fensters aufrufen
und dieses in einem eigenen Browser-Fenster öffen. Die korrekte URL
für unser Beispiel sollte etwa heißen:
http://www.dpunkt.de/arpa-kadabra/
Am Besten kopieren Sie diesen String mit Hilfe
der Zwischenablage aus der Locator-Zeile des Browsers, ohne noch irgendetwas
ab- oder einzutippen, in die entsprechende Position des Formulars!
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Wir benötigen einen Titel für den Eintrag. Hier bietet sich in
unserem Fall der Titel des Buches an, der ebenfalls in Klartext auf der
d-Punkt-Seite zu finden ist und somit einfach kopiert werden kann:
Hafner/Lyon:
ARPA Kadabra", ISBN: 3-920993-90-X
Die Klassifikation ist oftmals das schwierigste Problem.
Dazu haben wir bereits alles geklärt und können als erste Nennung
K.2 angeben und eventuell noch K.4. Schlagworte bieten erweiterte Möglichkeiten
der Suche. ARPA kommt bereits im Titel vor. Geschichte ist bereits im CR-Pfad
enthalten. 'ARPA-Net' als Begriff sowie 'Internet' wären sicher brauchbare
Schlagworte, die bei anderen Suchanfrage weiterhelfen können. Als
Dokumenttyp kommt hier nur Document
in Betracht, man vergleiche die Hilfe.
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Ein schwieriges Problem ist der Abstract, die Kurzfassung des Inhalts der
Seite. Häufig kann man einige einleitende Worte der Web-Seite kopieren
und so die manuelle Eingabe umgehen. In unserem Fall können wir den
Gegenstand selbst ziemlich genau beschreiben. Es handelt sich um eine 'Buchanzeige
des d-Punkt-Verlages mit Leseprobe über die Geschichte des Internet.'
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Wenn Sie das so ausgefüllte Formular absenden, so erscheint es sofort
im Datenbestand und kann von allen Internet-Nutzern gefunden werden! Bitte
warten Sie also bis zum verabredeten Moment mit dem Eintrag. Hinterher
sieht die Datenbank anders als oben beschrieben aus. Sollten mehrere Anwender
versuchen, die gleiche URL einzutragen, so würde ARIADNE dies bemerken
und automatisch alle Dubletten weglassen. Nur der Autor des Eintrags oder
der Qualitäts-Kontrolleur können den Eintrag wieder rückgängig
machen.
14. 6. 1998
Klaus Bastian