Drachenflieger-Seite

Als Schüler und während meines Studiums war ich begeisterter Segelflieger. Nach der Wende sah ich anläßlich meines ersten Urlaubs in den Alpen Drachenflieger am Himmel und wußte sofort: Das ist es!!!
Gemeinsam mit meiner Frau lernten wir das Drachenfliegen und üben bei jeder Gelegenheit diesen schönen Sport aus.
Unsere fliegerische Heimat ist der Luftsportverein Crawinkel.

Was ist Drachenfliegen?
Der Drachen (die korrekte Bezeichnung lautet Hängegleiter) ist ein Luftsportgerät, das hauptsächlich aus einem zusammenklappbaren Flügel besteht. Dieser wird, ähnlich wie bei einem Regenschirm, durch eine tragende Konstruktion (aus Alurohren und Kohlefaserteilen) gebildet, über die ein Textilgewebe gespannt ist. Im Unterschied zum sogenannten Starrflügler ist also seine Struktur flexibel (beim Gleitschirm oder Paragleiter fehlt dagegen jegliche Versteifung, der Tragflügel wird dort vollständig durch Stoff und Leinen gebildet und nur durch den Luftstrom stabilisiert). Der Pilot benutzt ein Gurtzeug, mit dem er sich am Flügel einhängt. Am Steuerbügel (auch Trapez genannt) kann er sich festhalten und die Lage seines Körpers in bezug auf den Gleiter verändern. Hierdurch wird der Drachen gesteuert (Gewichtssteuerung).Hängegleiter und Gleitsegel
Die Minimalgeschwindigkeit eines Drachens liegt bei etwa 30km/h, die Maximalgeschwindigkeit, je nach Bauart 70 - 100 km/h. In ruhiger Luft gleitet ein Drachen aus 1000 m Höhe bis zu 14 km weit. Durch Nutzung aufsteigender Luftmassen (Thermik, Hangaufwind) kann man auch mit einem Drachen längere Zeit fliegen und sogar weite Strecken zurücklegen. Der aktuelle Weltrekord wurde mit 707 km in den USA aufgestellt. In Wettbewerben geht es meist darum, eine bestimmte Strecke über oft mehrere Wendepunkte möglichst schnell zu durchfliegen oder wenigstens möglichst weit dabei zu kommen.

Wo wird geflogen?
Starten und landen darf man von/auf hierfür staatlich zugelassenen Plätzen, die von den örtlichen Vereinen gepflegt werden. Einen entsprechenden Ausbildungsstand vorausgesetzt, besteht die Möglichkeit zur Durchführung von Streckenflügen in den hierfür genehmigten Lufträumen unterhalb einer Flughöhe von 10 000 Fuß außerhalb von Flughafenkontrollzonen und Luftbeschränkungsgebieten. Besonders zum Fliegen geeignet sind höhere Berge, dort erfolgt der Start von einem gegen den Wind geneigten Hang. Im Flachland muß man sich erst auf eine ausreichende Höhe schleppen lassen. Dies geschieht meist durch eine Motorseilwinde. Schlepp durch ein Kraftfahrzeug (Abrollwinde) oder Motorflugzeug (Ultraleichtflugzeug) ist ebenfalls möglich.

Wie wird man Drachenflieger?
Erste Voraussetzung hierfür ist, daß man es zeitweise nicht mehr auf dem Boden aushält. Ein Mindestmaß an körperlicher Fitneß ist auch notwendig, da man das Fluggerät (Gewicht je nach Bauart 20 kg bis 35 kg) am Boden selbst tragen muß (in der Luft ist es anders herum) und beim Start ein paar Schritte flott zu laufen sind. Die zum Steuern notwendige Kraft führt bei längeren Flügen auch zur Ermüdung, abgesehen von den Belastungen durch wechselnde Beschleunigungen beim Kreisflug und in turbulenter Luft. Man benötigt Kondition etwa wie beim flotten Radfahren.  In allen Bundesländern gibt es Flugschulen, an denen man das Fliegen lernen kann. Sinnvoll ist die Ausbildung in zwei Etappen: Am Übungshang lernt man das Starten, Steuern und Landen. Dabei hat man stets nur ein paar Meter Höhe, so daß Fehler nur zu einem harmlosen Plumpser führen können. Hat man dort einige Flugpraxis erhalten und auch theoretischen Unterricht verdaut, kann man sich mit den Höhenflügen dem zweiten Ausbildungsabschnitt zuwenden, der nach erfolgreichem Prüfungsflug mit dem Erwerb des beschränkten Luftfahrerscheins (A-Schein) abgeschlossen wird. Dann ist man kein Flugschüler mehr und darf selbständig fliegen. Die deutschen Drachenflieger sind zusammen mit den Gleitschirmfliegern in einem Dachverband organisiert, dem Deutschen Hängegleiterverband (DHV).

Ist Drachenfliegen teuer?
Ja, etwa wie das Fahren eines älteren Autos. Es geht auch immer mal etwas kaputt (meist bei harten Landungen) und zum TÜV muß man alle 2 Jahre.

Ist Drachenfliegen gefährlich?
Ja, etwa wie das Autofahren.

Ist Drachenfliegen schön?
Die meisten Drachenflieger halten es für die zweitschönste Sache der Welt, die anderen für die schönste. Einen kleinen Eindruck können Ihnen ein paar Bilder vom Drachenfliegen verschaffen, das eigentliche Fluggefühl ist wie eine Droge. Wer es nicht probiert, lernt es nicht kennen und kann auch nicht süchtig werden.
Video ( in full HD; 2,5GB, optimal auf USB laden und erst dann abspielen!) mein Flug zum Großglockner
Ich nehme regelmäßig an Wettbewerben teil, hier ein Video von der German Open 2017.

Wollen Sie noch mehr wissen?
Auf der DHV-Homepage gibt es eine Fülle von weiteren Informationen und Links. Ich stehe Ihnen auch gern Rede und Antwort.