Vereinsausflug 2001 Salzburg-Chiemgau-Kärnten

"Im Zeichen der Birke"

ls Vorhut, sowohl um Quartier zu machen für die Vereinsmannschaft, und auch, um Petrus gnädig zu Hohe Drachendichte auf der Emberger Almstimmen, waren der Vorsitzende Konrad nebst Ehegattin Olga schon vorab nach Kärnten gereist. Bei dieser Gelegenheit nahmen sie nebenbei an der German Open der Drachenflieger teil. Die glorarme Platzierung unseres Trainers als 56. des Teilnehmerfeldes ist zweifelsohne der ablenkenden Sorge um das Vereinswohl geschuldet. Dafür klappte es aber schon gut mit der Sonne und es konnte – Novum bei den GO - an fast jedem Tag geflogen werden. Als dann die Vereinsmannschaft ankam, fand sie gut gemachte Bettchen vor und einen Petrus, der erst mal wieder Wasser lassen musste.
 

Die Mannschaft

Spießrutenlauf durch die Kopfstationrückte am Sonntag an und besetzte das Wirtshaus Schett bei Zell am See. Die strategisch günstige Lage direkt neben dem Lande platz am Kreuzungspunkt von Bahnlinie und Fernverkehrsstraße bewirkte eine effektive Dämpfung der Schlaftiefe und morgens rechtzeitiges Erscheinen am Frühstücksbuffet. Lampenbauer Martin war mit seinem Taxisten Andreas schon mal zur Inspektion der Krimmler Wasserfälle aufgebrochen und berechnete, wieviel Energie dort nutzlos herunterplätschert, als endlich auch Malermeister Uli nebst Uwe "Velikij" eintrafen. Uwe macht sich unter seinem Drachen ganz kleinSchon am nächsten Tag war Petrus wieder in Form und bot fliegbares Wetter an, das wir gerne nutzen. Also rauf auf die Schmittenhöhe und fix aufgebaut. Vorher durften wir die Drachen durchs Bergrestaurant tragen. Wegen der hübschen Mädchen dort packten auch Martin und Andreas mit an. Mehrere Startstellen am Gipfel erwiesen sich als gleichermaßen geeignet zum Starten. Bei Thermik strich der Wind überall nach oben. Bevor wir das erkannten, trugen wir schon mal die Drachen von einer Startstelle zur anderen. Man musste nur eine gute Phase abwarten. Uwe zog aber den Südhang vor, weil dort etwa 20m unterhalb ein Wanderweg verläuft, der berühmte Nach der Landung wird Uwe wieder groß"Pinzgauer Spaziergang". Uwe startete dann auch immer erst, wenn dort Wanderer standen, die er sich dann mal schnell auf den Boden werfen ließ. Allerdings mussten vorher Startmeldungen ausgefüllt werden, galt es doch den "Pinzgauer Spaziergang" auf dem Luftweg zu absolvieren und in Punkte für die Streckenflugmeisterschaft umzumünzen. Dieses edle Vorhaben endete aber stets mit Absaufern der gesamten Mannschaft. Erst als diese die Dokumentation verweigerte, wurde die Thermik plötzlich nutzbar und die Streckenkilometer purzelten nur so. Uwe kam bis Mittersill und damit am weitesten.

Andreas' Schirm in TarnfarbeDie Rückholaktionen über Funk zu verfolgen war dann meist spannend und, zumindest wenn Olga ihre Kücken suchte, oft kurzweilig.
 

Uwe bei der Seelenmassage                         Die Birke

Steht ein Birkenbaum am grünen Raine,
Steht so einsam dort so ganz alleine.
Ist ganz unbeteiligt nur zum Scheine.
Fliegen an die Schirme und die Drachen,
hört man wieder Lendenwirbel krachen?
Oder hält man sich den Bauch vor Lachen?

Aus der Birke zapft man Saft den klaren,
trinkt man ihn, kann er vor Durst bewahren,
dient auch gut als Balsam allen Haaren...

Doch das Funkgerät mit jetzt ganz platten Platten,Gemeinsam relaxt es sich bessser
was wir aufs Pflaster fallen lassen hatten,
rettet nichts mehr vor dem Reich der Schatten.

''Dynamik gibt es viel in dieser Gruppe'',
sagt Uli und zieht eine Riesenschluppe
und löffelt lange aus noch seine Suppe.

Staudamm oder Kraftwerk?
Martin beim Suppenkellenrevolver"Beides!" meinte Martin, da gab es Protest. Also dann nur das Kraftwerk besuchen, lag ja auch näher. Konrad beim VentilierenPelton- und andere Räder, bestückt mit riesigen Zwillingssuppenkellen, Generatoren, Trafos, Ventile,... Das ist Martins Welt und wenn Martin so richtig in Fahrt ist, kann man darauf warten, dass er mal wieder vom ''Hotop-Generator'' (den mit dem allerhöchstmöglichen Wirkungsgrad) schwärmt. Dann gibt es noch Kino mit Soooo schöne Fliegervideos!historischen Videos über den Kraftwerksbau und Aktivisten der ersten Stunde. Weiterhin ein eindrucksvoller Beitrag zur Sicherheit von Staumauern bei Erdbeben, Asteroideneinschlag, Sintfluten usw. Die Schett-Wirtin spendiert abends noch ein weiteres Flieger-Video und so finden wir auch hier Trost wegen des undichten Himmels.

Chiemgauer Intermezzo

Gleich springt Uli von der SchanzeWarum soll man bei schlechtem Wetter an der Schmittenhöhe fliegen, wenn es das auch woanders gibt? Uli war zu Minnediensten bei der liebreizenden Dörthe verpflichtet, suchte wohl auch Seelenmassage der erlittenen materiellen Verluste wegen und verließ uns bald in Richtung Chiemgau. Doch schon am nächsten Morgen tönte er von Superflugwetter und lockte schlau unsere Mannen an die Hochries. Dort ging es natürlich auch nur um leicht verlängerte Abgleiter. Konrad flog zwar dann doch ein paar Minuten länger, musste sich aber Vorhaltungen machen lassen wegen angeblicher Verletzungen der CTR von Greinbach und anschließendem Einflug in das lokale Beim Chinesen werden Möhrenpagoden verputzt"Bermudadreieck". Historiker könnten belegen, dass Konrad offensichtlich für Bermudadreiecke eine abnorme Vorliebe hat. Abends stärken wir uns beim Chinesen. Insbesondere die aus Möhren geschnitzten Vögel und Pagoden sind eine Herausforderung für den fest haftenden Sitz unserer Zähne. Martin zeigt hohen Mut und Geistesgegenwart beim Löschen einer lichterloh aufflammenden Kerzendrapierung. Der Kellner lohnt dies mit einer noch völlig unverbrannten neuen Kerze.

Bei Helga wie zu Hause

Helga versorgt uns prächtigfühlen wir uns stets bei den Events in Greifenburg. Unsere blonde attraktive Wirtin kennt uns schon seit vielen Jahren. Konrad und Olga bekommen diesmal eine echte Ehrenurkunde vom Oberbürgermeister als treue Freunde Greifenburgs. Uwe hat sogar sein lang ersehntes Einzelzimmer. Allerdings gibt es anläßlich des morgendlichen Violinspiels unseres Trainers Probleme mit Nachbarn aus dem Wessiland. Die sind nur an das Konrad vor dem Hexenhäuschenlautstarke Dröhnen ihres Mopeds gewöhnt und schätzen deshalb zarte Geigentöne gering. Somit wird morgens im Garten geübt und Uwe bekommt wunschgemäß eine extra Ration seiner Lieblings-Weckmusik (die mit dem 'Schnipps') vor seinem Fenster. Der Wirtinnentochter Proteste im Zimmer darunter verpuffen wirkungslos, zahlt sie doch keine Miete für ihr Domizil. Chico, der weiße Haushund von der Größe eines Ponys, leckt uns am liebsten dieWir sind stolz auf unseren Verein! Kuchenkrümel aus dem Gesicht und posiert bei der Gruppenaufnahme. Da gelingt es wirklich, unsere ganze Gruppe aufs Foto zu bannen, und das in den neuen Vereins-T-Shirts!!! Da haben wohl alle mal dem Trainer sein Zuckerchen gegönnt.

Das Event

Konrad löscht seiner Lieblingslady den DurstDiesmal sind es die ''Ladies'' genannten weiblichen Vertreter der Fliegerzunft sowie die mit bis zu 28 Jahren "jungen" Fliegerfrischlinge, die sich zum Wettbewerb verabredet haben. Von unserer Truppe nimmt Olga teil. Andreas hat auch Lust, bei den Junioren mitzumischen (besonders, nachdem Konrad ihm bedeutete, dass der vielgeschmähte DHV für kostenloses Fliegen sorgt). Martin finanziert mit seinen DHV-Beiträgen dann wohl Andreas’ Flugspaß??? Daraus wird dann doch leider nichts, denn Andreas hat die B-Schein-Prüfung nur theoretisch abgelegt und darf papiermäßig also noch keine Strecken fliegen. Immerhin finden sich etwa 100 GS- und HG-PilotInnen zusammen, Olga vor dem Startbereit den Himmel unsicher zu machen. Besonders die ungewöhnlich hohe Konzentration von xx-Chromosomenpaaren im Flieger-Genpool lässt unsere wackeren Mannen regelrecht zapplig werden.

Wenn sie auch nicht aktiv am Wettbewerb teilnehmen können, müssen halt andere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme gefunden bzw. geschaffen werden. Da bietet sich zwischen Liegeprobenhilfe und Rückholdiensten Olga nach dem Startbei Außenlandungen sicher einiges an. Dazwischen kann man vielleicht noch schnell selber ein Fliegerchen machen? Wieder werden Startmeldungen ausgefüllt und fotografiert, nur um den Trainer nicht zu vergnatzen. Wenn sich dann leckere Cumuli bilden, sind die Schirme schon da, und das im Rudel.

Sooo viele fliegende Frauen!!!Die obere Startstelle spuckt sie zu Dutzenden aus und verseucht damit regelrecht den Himmel. Kein Drachenpilot will in das Gewimmel hinein starten und DHV-Cheftrainer Rudl Bürger hält sein Rudel zurück. Nach geraumer Zeit steigen die guten GS-Piloten nach oben weg, die schwächeren oder vom Pech verfolgten tropfen unten heraus und verziehen sich in Richtung Hauptlandeplatz. Also starten nun die Drachen, machen erst Höhe und dann sich aus dem Staube in Richtung ersten Wendepunkt. Unsere Helden gehören vorwiegend zu denen, die "tröpfeln" – erst runter zum Landeplatz, dann tropft der Schweiß, denn es ist jetzt richtig heiß. Wer nicht rechtzeitig am Obs gleich Schirme regnet?Landeplatz ist, steht nicht für Rückholaktivitäten zur Verfügung und kann auch keine Frauen bewundern, welche die Strecke geschafft haben. Vielleicht ist das der Grund für die hohe Absaufquote? Daß daran etwas sein muß, beweist Uwe mit einer ''Ziellandung'' nach Umrundung der Radelberger Alm. Konrad findet ihn auf der Landewiese mit seinem Ziel (einer Gleitschirmfliegerin) in vertraulichem Tête-à-tête.

Der Plumpser

Was dem einen sein Uhl,...Konrad ereilt noch ein Missgeschick. Beim Startlauf dreht der schon vorher recht unzuverlässige Wind plötzlich und bläst ihn unter Verweigerung des hebenden Auftriebs den Hang hinunter. Der Drachen hält tapfer die Knochen für seinen Piloten hin. Beide liegen dann nach 40m Messer''flug'' und entsprechend eindrucksvollem Rumpel-Pumpel platt am Hang. Erleichterung

...ist dem anderen seine Nachtigallverspüren die Zuschauer erst, als Konrad mit den Fingern wackelt. Dann ist es doch nicht ganz so schlimm. Der Drachen ist bald ausgetucht, gecheckt und repariert. Das rechte Knie braucht aber doch ein paar Wochen mehr, um darüber hinwegzukommen. Uwe hat sogar sein Gutes davon, denn Konrad hatte nun Muße, seinen Moyes-Packsack auf Laminar-Größe zu stutzen.

Die Jäger

Uwe begibt sich auf die JagdUnsere drei ledigen Jungs wissen den Wert einer fliegenden LAG (Lebensabschnittsgefährtin) sehr wohl zu schätzen. Man könnte es zwar auch so machen wie der Trainer: Sich aus dem gesamten ''Frauenkuchen'' die allerbeste Rosine herauspolken und dann mit viel Mühe und Fingerspitzengefühl eine Fliegerin daraus machen. Ziemlich aufwendig die Methode und ungewiß der Erfolg. Doch hier gibt es schon fix und fertig fliegende Uwe nach der JagdMädels in Hülle und Fülle - die reinste Rosinenschnitte! Aber so einfach reingreifen ins volle Frauenleben geht auch nicht, da haben meist schon andere ihre Hände drin und passen auf ihre Beute auf wie die Schießhunde. Man muß es schon ganz geschickt anstellen...


 
 

Andreas nach der JagdNaja, war wohl wieder nichts gewesen außer Spesen. Vertrösten wir unsere Martin, Andreas und Uwe auf die nächste Ladies-Challenge und hoffen, dass sie dann ein bisschen mehr Erfolg haben werden.
 

Materialschlacht an der Drau

Gut gerüstet waren wir aufgebrochen. Nicht nur Ersatzrohre kleinen und mittleren Kalibers, sogar zwei vollständige Ersatz''geschütze'' hatten wir mitgebracht. Gar nicht zu reden von reichlicher Akku-Munition sowie HF-Strahlungsgeräten und -Sensoren. Daß sich unsere "Gefechte" derart verlustreich gestalteten, hatten wir dennoch nicht erwartet.

Neben 4 gebrochenen Steuerbügeln, zwei verbogenen großkalibrigen Flügelrohren (konnten nur durch Inanspruchnahme der rückwärtigen Dienste ersetzt werden) und zwei Trapezecken mußten noch zwei Funkgeräte abgeschrieben werden. Eines konnte dem Druck tonnenschwerer LKW-Reifen nicht widerstehen, das andere der Beschleunigung beim abrupten Abbremsen nach freiem Fall aus luftiger Höhe. Einzig Andreas und Uwe blieben ungeschoren. Da Uwe schon im Frühjahr in Slovenien gerupft wurde, ist nun Andreas das letzte der "10 Negerlein".

Epilog

Machts gut, bis zum nächsten Mal!Wieder mal ein gut gelungener Vereinsausflug geht mit Abschiedsessen an der Raststätte "Inntal-Dreieck" zu Ende. Uli holt sich noch eine neue Wetterhülle für seinen Stealth ab und den Karton mit den neuen Vereins-T-Shirts. Martin paßt auf, daß es auch bis zur letzten Minute keine Gelegenheit für "das" spezielle Foto gibt. Dann braust "Seppl" mit 100km/h nach Norden davon. Die erfolglosen Jägern wollen zeigen, was sie drauf haben und geben alles, um ihn noch zu überholen.